Prozessmanagement & Prozessoptimierung

Ein Business Excellence Modell, das auf den Prozessgruppen wertschöpfende Prozesse, unterstützende Prozesse und Steuerungsprozesse basiert, zielt darauf ab, Organisationen effizient und möglichst frei von Verschwendung zu gestalten. Die wesentlichen Elemente dieses Modells, um die Kudenerwartungen in die erfüllten Kundenerwartungen zu überführen, sind:

 

1. Wertschöpfende Prozesse

Die Kernprozesse, die direkt zum Produkt oder zur Dienstleistung beitragen und somit den Kundenwert schaffen. Diese Prozesse sind das Herzstück der Organisation und entscheidend für den Erfolg.

Beispiele:

  • Produktion oder Entwicklung von Produkten
  • Lieferung von Dienstleistungen
  • Kundenbetreuung

Ziele:

  • Maximierung der Effizienz und Qualität
  • Vermeidung von Überproduktion, unnötigen Transportwegen oder Wartezeiten
  • Optimierung des Durchflusses (Flow-Prinzip)

 

2. Unterstützende Prozesse

Diese Prozesse gewährleisten, dass die wertschöpfenden Prozesse reibungslos funktionieren. Sie schaffen keine direkte Wertschöpfung, sind aber essenziell, um den Betrieb zu ermöglichen.

Beispiele:

  • Personalmanagement (Recruiting, Weiterbildung)
  • IT-Infrastruktur und Support
  • Finanz- und Rechnungswesen

Ziele:

  • Bereitstellung der notwendigen Ressourcen (Personal, Technik, Infrastruktur)
  • Sicherstellung von Zuverlässigkeit und Flexibilität
  • Reduktion von Bürokratie und unnötigen Prozessschritten

 

3. Steuerungsprozesse

Die Führungs- und Kontrollmechanismen der Organisation, die die Ausrichtung auf die Unternehmensziele sicherstellen und eine kontinuierliche Verbesserung ermöglichen.

Beispiele:

  • Strategisches Management
  • Risikomanagement
  • Qualitätssicherung und -kontrolle

Ziele:

  • Überwachung und Steuerung der Leistung (KPIs, Balanced Scorecard)
  • Einhaltung von gesetzlichen und normativen Vorgaben
  • Förderung der Innovationskraft durch gezielte Entscheidungsprozesse

 

Zusammenwirken der Prozessgruppen

Die drei Prozessgruppen arbeiten eng verzahnt:

  1. Die Steuerungsprozesse legen die strategische Richtung und Prioritäten fest.
  2. Die unterstützenden Prozesse liefern die Ressourcen, Tools und Rahmenbedingungen.
  3. Die wertschöpfenden Prozesse setzen diese Ressourcen effizient um, um den Kunden optimal zu bedienen.

Handlungsfelder

  • Prozesslandschaft: Entwicklung und Strukturierung einer ganzheitlichen Übersicht aller Prozesse im Unternehmen.
  • Prozessvisualisierung: Darstellung von Prozessen durch Diagramme oder Flowcharts zur besseren Verständlichkeit.
  • Kundenzufriedenheit: Anpassung der Prozesse an die Bedürfnisse und Erwartungen der Kunden.
  • Kennzahlenmanagement: Einführung und Überwachung von KPIs (Key Performance Indicators) zur Erfolgsmessung von Prozessen.
  • Qualitätsmanagement: Sicherstellung und Verbesserung der Prozess- und Produktqualität.
  • Automatisierung: Einführung von Technologien, um repetitive oder manuelle Schritte zu eliminieren.
  • Prozessoptimierung: Analyse und Verbesserung von Abläufen, um Effizienz und Qualität zu steigern.
  • Kostenreduktion: Identifikation und Minimierung unnötiger Ausgaben in Prozessen.
  • Ressourceneffizienz: Optimale Nutzung von Material, Zeit und Personalressourcen.
  • Durchlaufzeitverkürzung: Reduzierung der Zeit, die ein Prozess benötigt, um abgeschlossen zu werden.
  • etc.

Der LEAN Ansatz zur Prozessoptimierung

Elemente zur Vermeidung von Verschwendung 

Ein zentraler Bestandteil dieses Modells ist die Vermeidung von Muda (Verschwendung) in allen Prozessgruppen. Die grundlegende Philosophe von Toyota verfolgt in den Dimensionen „Kunden, Mitarbeiter und Prozessen“ die wesentlichen Prinzipien:

  • Kontinuierliche Verbesserung (Kaizen): Regelmäßige Analyse und Optimierung der Prozesse
  • Kundenorientierung: Fokussierung auf die Bedürfnisse der Kunden
  • Standardisierung: Einheitliche Abläufe zur Reduzierung von Fehlern und Varianz
  • Transparenz schaffen: Klare Darstellung aller Prozesse und Abhängigkeiten

Integration des Lean-Ansatzes ins Modell

Die Prinzipien des Lean-Ansatzes stärken das Business Excellence Modell auf allen Ebenen durch die systematische Eliminierung von Verschwendung und die Schaffung eines kontinuierlichen Flusses:

  • Wertschöpfende Prozesse: Lean verbessert die Effizienz und Effektivität, indem unnötige Schritte eliminiert, Wartezeiten minimiert und der Fokus auf Aktivitäten gelegt wird, die echten Mehrwert für den Kunden schaffen.
    → Ergebnis: Schlankere, schneller ablaufende Prozesse mit höherer Kundenzufriedenheit.
  • Unterstützende Prozesse: Lean optimiert die Ressourcennutzung, indem überflüssige Bürokratie, redundante Aufgaben und ineffiziente Arbeitsweisen beseitigt werden.
    → Ergebnis: Reduzierte Betriebskosten und eine reibungslose Unterstützung der Kernprozesse.
  • Steuerungsprozesse: Lean etabliert eine Kultur der kontinuierlichen Verbesserung durch visuelle Kontrollsysteme (z. B. Kanban), transparente Prozesse und klare Zielausrichtungen. Entscheidungen werden prozessnah und flexibel getroffen, um Verschwendung frühzeitig zu vermeiden.
    → Ergebnis: Agilere Steuerung, die sich schnell an Veränderungen anpassen kann.

Ergebnis: Verschwendungsfreie Organisation

  • Höherer Produktivität: Durch schlanke Prozesse und Reduktion von nicht-wertschöpfenden Tätigkeiten
  • Kosteneffizienz: Geringere Kosten durch Einsparungen bei Zeit, Material und Arbeitsaufwand
  • Verbesserte Qualität: Fokus auf Prozesskontrolle und Kundenorientierung
  • Flexibilität: Schnelle Anpassung an Markt- und Kundenanforderungen

Der Six Sigma Ansatz zur Prozessoptimierung

Elemente zur Optimierung von Prozessen

Six Sigma ergänzt dieses Business Excellence Modell durch eine systematische, datengetriebene Methode, die sich auf die Reduzierung von Prozessvariabilität und die Verbesserung der Qualität konzentriert. Es fügt den Prozessgruppen eine starke analytische Komponente hinzu, die die Effektivität und Effizienz weiter steigert.

  • Brake through Ansatz: Mit DMAIC- Projektmanagement große Verbesserungen erzielen
  • Datengetriebene Verbesserung: Zahlen, Daten u. Fakten (ZDF) als Fundament der Verbesserung
  • Vertikale & horizontale Verknüpfung: Schnittstellenübergreifende Wirkung in allen Dimensionen
  • Kunden & Ursachen im Blick: Kernelemente von Six Sigma

Integration des Six Sigma Ansatzes ins Modell

Die Elemente von Six Sigma stärken das Business Excellence Modell, indem sie datenbasierte Methoden zur Optimierung der Prozessqualität und -effizienz bereitstellen:

  • Wertschöpfende Prozesse: Six Sigma reduziert Prozessvariabilität, Fehler und Nacharbeit durch den gezielten Einsatz der DMAIC-Methodik und statistischer Analysen. Dies führt zu konsistenter Qualität und höherer Effizienz in den Kernprozessen.
    → Ergebnis: Minimierung von Ausschuss und Qualitätsproblemen, was direkt die Kundenzufriedenheit steigert.
  • Unterstützende Prozesse: Six Sigma optimiert unterstützende Prozesse durch systematische Analyse und Verbesserung der Ressourcennutzung. Dies reduziert unnötige Kosten und stellt sicher, dass die benötigten Ressourcen rechtzeitig und in der richtigen Qualität bereitgestellt werden.
    → Ergebnis: Effizientere Abläufe in IT, Personalmanagement und anderen unterstützenden Bereichen.
  • Steuerungsprozesse: Six Sigma etabliert eine datengetriebene Entscheidungs- und Kontrollkultur. Mithilfe von Kennzahlen (KPIs), Prozessfähigkeitsanalysen und statistischen Kontrollmethoden können Prozesse präzise überwacht und gesteuert werden.
    → Ergebnis: Bessere Planbarkeit, Kontrolle und nachhaltige Sicherstellung von Verbesserungen.

Ergebnis: Maximale Effizienz und Qualität

Durch die Einbindung von Six Sigma in die Struktur des Business Excellence Modells werden Prozesse nicht nur effizienter, sondern auch robuster. Dies minimiert Variabilität, verbessert die Kundenzufriedenheit und ermöglicht eine kontinuierliche Weiterentwicklung der Organisation. Die Verschwendungsfreiheit wird somit nicht nur erreicht, sondern dauerhaft abgesichert.